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Ort: St. Magnus, Hainstadt
500 Jahre Reformation sind Anlass für ein großes ökumenisches Konzert
Buchen. Zusammen mit dem Evangelischen Kirchenbezirk Adelsheim-Boxberg wird der Jugend-, Kirchen- und Projektchor St. Oswald Buchen das Magnificat von John Rutter aufführen. Als Dirigent wechselt sich bei den einzelnen Nummern der evangelische Bezirkskantor Hyun Soo Park mit dem katholischen Kirchenmusiker Horst Berger ab. Neben dem Chor gibt es eine Sopransolistin und ein großes romantisches Symphonieorchester plus Harfe und 3 Schlagzeuger. In der Summe sind es knapp 200 Mitwirkende. Außerdem erklingt die 5. Symphonie von Ludwig van Beethoven.
Karten sind in drei Kategorien im Verkehrsamt Buchen (Tel.: 06281 / 27 80) zu erwerben.
Herr Dekan Krauth, Sie waren ja gemeinsam mit Bezirkskantor Park Ideengeber dieses Konzertes. Warum haben Sie dieses ökumenische Projekt anlässlich des Reformationsjahres 2017 initiiert?
Für mich ist es wichtig, dass wir mit diesem Reformationsjahr einen deutlichen ökumenischen Akzent setzen. Das Anliegen Martin Luthers war es ja nicht, eine neue Konfession erstehen zu lassen, sondern er wollte mit guten Argumenten seine Kirche erneuern. Diesen Impuls möchte ich heute aufgreifen und fragen: Wie können wir unsere Kirchen, die doch den gleichen Auftrag und den gleichen Herrn haben, erneuern? Wie können wir gemeinsam auf die Veränderungen unserer Gesellschaft und der Welt reagieren und damit unserm Auftrag gerecht werden - nämlich Gottes Liebe zu verkündigen!
Was bedeutet Ihnen das Magnificat?
Es ist ein wunderbarer Lobgesang! Es ist das Zeugnis einer jungen Frau über ihren Glauben, einen Glauben, der für uns alle Vorbildcharakter hat. Ihr Magnificat ist ein stellvertretendes Glaubenszeugnis für alle, die schwach sind und für alle, die das Gefühl kennen, ohnmächtig zu sein. Maria vertraut darauf, dass Gott alle Macht hat, dass er Wunder vollbringen und Dinge ändern kann, die wir nicht ändern können. Und der tiefe Kern seiner Macht ist nicht die auf Erden allgegenwärtige Gewalt, sondern seine Barmherzigkeit.
Kirchenmusik wurde ja bereits von Luther sehr wertgeschätzt. In welcher Rolle sehen sie die Kirchenmusik heutzutage?
Ich sehe, dass die Kirchenmusik in ihrer Vielfalt auch heute unzählige Menschen erreicht. Ich freue mich zu sehen, wie Posaunen- und Projektchöre, Kindermusicals und Gospelchöre, Spontanchöre und traditionelle Kirchenchöre und Kantoreien die Herzen der Menschen mit ihrer Botschaft erreichen. Auch ist es eine Freude zu erleben, wie die Musik in den Gottesdiensten hilft, die frohe Botschaft weiterzutragen. Deshalb bleibt es äußerst wichtig, dass wir als Kirchen die Kirchenmusik und alle die sich musikalisch in der Kirche engagieren fördern und wertschätzen.
Könnte von diesem Kirchenkonzert nachhaltige ermutigende Impulse für die Ökumene, Pastoral und Kirchenmusik ausgehen?
Das wünsche ich unseren Kirchen! Aber es liegt freilich nicht an diesem einen Konzert, sondern an den vielen Engagierten und den vielen musikalischen Veranstaltungen, dass wir auch künftig an möglichst vielen Orten die Menschen erreichen.
Aber vielleicht ist es uns gelungen, mit diesem ökumenischen Konzert anlässlich des Reformationsjahres Mut zu mehr ökumenischem Miteinander zu machen! Wir brauchen die Ökumene um glaubwürdig Kirche zu sein.
Herr Bezirkskantor Park, Sie sind verantwortlich für das Evangelische Bezirkskantorat Adelsheim-Boxberg und Ideengeber dieses Konzertes. Warum haben Sie dieses ökumenische Projekt anlässlich des Gedenkjahres 500 Jahre Reformation initiiert?
"Einheit mit der katholischen Kirche in der (Kirchen)musik" war immer mein Motto. In der Musik können wir unseren Gott zusammen loben. Wenn Gott das sieht, kann Gott sagen, dass das gut war. Deswegen ist mir diese Idee gekommen.
Wie ist Ihr beruflicher Werdegang. Wie kommt es, dass ein Koreaner in Hirschlanden Bezirkskantor wird?
Zuerst hatte ich in Südkorea Kirchenmusik studiert. Deutschland ist das Heimatland der Kirchenmusik. Deswegen bin ich für ein Aufbaustudium nach Düsseldorf gegangen. Danach habe ich glücklicherweise eine hauptamtliche Stelle als Kantor in der Stadtkirche in Bad Pyrmont bekommen. Das war aber eine auf zwei Jahre befristete Stelle. Nach dieser Zeit wechselte ich nach Geldern. Diese Stelle war allerdings auch befristet. Nach einer erneuten Stellensuche in ganz Deutschland habe ich hier endlich eine unbefristete Anstellung bekommen.
Was bedeutet Ihnen das Magnificat?
Ich musste ein Stück suchen, dass wir (ev. und kath.) für die Reformation von M. Luther zusammen musizieren können. Deswegen habe ich "Magnificat" ausgewählt, weil M. Luther das Magnificat sehr geliebt hatte. Welche Bedeutung hat es für mich? Das Magnificat ist Marias Lobgesang. Ich hoffe, dass das Magnificat nicht nur Marias Lobgesang vor ca.2000 Jahren war, sondern dass es mir und Ihnen allen zum eigenen Lobgesang, zum eigenen Bekenntnis wird.
Neben dem Magnificat wird noch die 5. Sinfonie von Beethoven aufgeführt. Was verbinden Sie mit diesem so berühmten Orchesterwerk?
Die 5. Sinfonie ist als Schicksalssinfonie bekannt. Ein Schicksal...Zu Beginn gab nur eine Kirche. Aber sie ward dann zwei geteilt: In die katholische Kirche und die evangelische Kirche. Das war das Schicksal unsere Kirche. Lasst in der Musik für unseren Vater uns vereinigen, lasst uns zusammen loben und tanzen. „Seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“ ( Epheser 4, 3-6). Das soll unser neues gemeinsames Ziel sein.
Die 5. Symphonie von L. v. Beethoven wird ja als Schicksalssymphonie bezeichnet. Warum wurde gerade dieses Werk ausgewählt? Passt es zu dem Anlass 500 Jahre Reformation?
Horst Berger: „So klopft das Schicksal an die Türe …“ wird Beethoven zu seinem eigenen Werk zitiert. Luthers Thesenanschlag vor 500 Jahren brachte ja leider nicht die von ihm erhoffte Veränderung innerhalb der katholischen Kirche sondern Trennung, Abspaltung und Leid. Der Umgang der christlichen Konfessionen untereinander ist inzwischen erfreulicherweise von Toleranz, Wertschätzung und Respekt füreinander geprägt. Religiöse Intoleranz / Überheblichkeit (auch in bürgerlichen Kreisen) und religiös motivierte Gewalttaten (v.a. von bestialischen Gewalttätern, die im Namen des Islam morden) sind leider nach wie vor hochaktuell.
Die 5. Symphonie verändert sich allerdings zum Ende hin.
Horst Berger: Genau, der berühmte erste Satz steht in c – moll. Der 4. Satz, das Finale ist in strahlendem C – Dur komponiert. In der gesamten Symphonie wird – wie so oft in der Romantik – der Weg „durch die Nacht zum Licht“ beschrieben. Beethovens Musik wird zur mitreißenden Vision, die die Ideale der französischen Revolution beschwört: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
John Rutter gilt gegenwärtig als einer der bedeutendsten und populärsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik. Was verbinden Sie mit seinen Kompositionen?
Horst Berger: Kirchen- und Jugendchor haben schon oft Werke von Rutter gesungen z.B.: “A clare benediction”, “For the beauty of the earth” oder “Look at the World”. Einen bleibenden Eindruck hinterließ sein Werk “Mass of the Children”, das anlässlich des Jubiläums 325 Jahre Kirchenmusik in St. Oswald aufgeführt wurde. Rutters Behandlung des Orchesters erinnert einerseits an abwechslungsreiche „fetzige“ Filmmusiken. Sein unverwechselbares Markenzeichen aber sind die so wunderbar gefühlvoll „dahinschmelzenden“ Balladen.
Wie passt für Sie das Magnificat, der Lobgesang Mariens zu dem ökumenischen Konzert?
Horst Berger: Verwundert war ich zunächst, dass von evangelischer Seite gerade eine Magnificat Vertonung vorgeschlagen wurde. Ich dachte, dass die Marienverehrung v.a. in der katholischen Kirche ausgeprägt ist. Mit der Beschäftigung bin ich allerdings auch auf folgendes Lutherwort gestoßen: „Wir … bitten Gott um rechtes Verständnis für dieses Magnificat, das da nicht allein leuchte und rede, sondern brenne und lebe in Leib und Seele. Das verleihe uns Christus durch Fürbitte und Willen seiner lieben Mutter Maria!“ Ich bin überzeugt, dass beide Konfessionen durch die Begegnung bei dem Konzert und auf dem Weg der Vorbereitung noch viel voneinander lernen und sich gegenseitig bereichern können.
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Ort: St. Magnus, Hainstadt
Anlässlich des Jubiläums- und Gedenkjahrs "500 Jahre Reformation" wollte man mit dem von beiden Dekanaten veranstalteten Konzert ein Zeichen für die Ökumene setzen. Dies ist den Sängern des Kirchen-, Jugend- und Projektchors der katholischen Kirchengemeinde Sankt Oswald, dem Symphonieorchester, dem evangelischen Bezirkskantor Hyun Soo Park und dem katholischen Kirchenmusiker Horst Berger mit ihrer Musik auf beeindruckende
Herr Dekan Krauth, Sie waren ja gemeinsam mit Bezirkskantor Park Ideengeber dieses Konzertes. Warum haben Sie dieses ökumenische Projekt anlässlich des Reformationsjahres 2017 initiiert?
Für mich ist es wichtig, dass wir mit diesem Reformationsjahr einen deutlichen ökumenischen Akzent setzen. Das Anliegen Martin Luthers war es ja nicht, eine neue Konfession erstehen zu lassen, sondern er wollte mit guten Argumenten seine Kirche erneuern. Diesen Impuls möchte ich heute aufgreifen und fragen: Wie können wir unsere Kirchen, die doch den gleichen Auftrag und den gleichen Herrn haben, erneuern? Wie können wir gemeinsam auf die Veränderungen unserer Gesellschaft und der Welt reagieren und damit unserm Auftrag gerecht werden - nämlich Gottes Liebe zu verkündigen!
Was bedeutet Ihnen das Magnificat?
Es ist ein wunderbarer Lobgesang! Es ist das Zeugnis einer jungen Frau über ihren Glauben, einen Glauben, der für uns alle Vorbildcharakter hat. Ihr Magnificat ist ein stellvertretendes Glaubenszeugnis für alle, die schwach sind und für alle, die das Gefühl kennen, ohnmächtig zu sein. Maria vertraut darauf, dass Gott alle Macht hat, dass er Wunder vollbringen und Dinge ändern kann, die wir nicht ändern können. Und der tiefe Kern seiner Macht ist nicht die auf Erden allgegenwärtige Gewalt, sondern seine Barmherzigkeit.
Kirchenmusik wurde ja bereits von Luther sehr wertgeschätzt. In welcher Rolle sehen sie die Kirchenmusik heutzutage?
Ich sehe, dass die Kirchenmusik in ihrer Vielfalt auch heute unzählige Menschen erreicht. Ich freue mich zu sehen, wie Posaunen- und Projektchöre, Kindermusicals und Gospelchöre, Spontanchöre und traditionelle Kirchenchöre und Kantoreien die Herzen der Menschen mit ihrer Botschaft erreichen. Auch ist es eine Freude zu erleben, wie die Musik in den Gottesdiensten hilft, die frohe Botschaft weiterzutragen. Deshalb bleibt es äußerst wichtig, dass wir als Kirchen die Kirchenmusik und alle die sich musikalisch in der Kirche engagieren fördern und wertschätzen.
Könnte von diesem Kirchenkonzert nachhaltige ermutigende Impulse für die Ökumene, Pastoral und Kirchenmusik ausgehen?
Das wünsche ich unseren Kirchen! Aber es liegt freilich nicht an diesem einen Konzert, sondern an den vielen Engagierten und den vielen musikalischen Veranstaltungen, dass wir auch künftig an möglichst vielen Orten die Menschen erreichen.
Aber vielleicht ist es uns gelungen, mit diesem ökumenischen Konzert anlässlich des Reformationsjahres Mut zu mehr ökumenischem Miteinander zu machen! Wir brauchen die Ökumene um glaubwürdig Kirche zu sein.
Herr Bezirkskantor Park, Sie sind verantwortlich für das Evangelische Bezirkskantorat Adelsheim-Boxberg und Ideengeber dieses Konzertes. Warum haben Sie dieses ökumenische Projekt anlässlich des Gedenkjahres 500 Jahre Reformation initiiert?
"Einheit mit der katholischen Kirche in der (Kirchen)musik" war immer mein Motto. In der Musik können wir unseren Gott zusammen loben. Wenn Gott das sieht, kann Gott sagen, dass das gut war. Deswegen ist mir diese Idee gekommen.
Wie ist Ihr beruflicher Werdegang. Wie kommt es, dass ein Koreaner in Hirschlanden Bezirkskantor wird?
Zuerst hatte ich in Südkorea Kirchenmusik studiert. Deutschland ist das Heimatland der Kirchenmusik. Deswegen bin ich für ein Aufbaustudium nach Düsseldorf gegangen. Danach habe ich glücklicherweise eine hauptamtliche Stelle als Kantor in der Stadtkirche in Bad Pyrmont bekommen. Das war aber eine auf zwei Jahre befristete Stelle. Nach dieser Zeit wechselte ich nach Geldern. Diese Stelle war allerdings auch befristet. Nach einer erneuten Stellensuche in ganz Deutschland habe ich hier endlich eine unbefristete Anstellung bekommen.
Was bedeutet Ihnen das Magnificat?
Ich musste ein Stück suchen, dass wir (ev. und kath.) für die Reformation von M. Luther zusammen musizieren können. Deswegen habe ich "Magnificat" ausgewählt, weil M. Luther das Magnificat sehr geliebt hatte. Welche Bedeutung hat es für mich? Das Magnificat ist Marias Lobgesang. Ich hoffe, dass das Magnificat nicht nur Marias Lobgesang vor ca.2000 Jahren war, sondern dass es mir und Ihnen allen zum eigenen Lobgesang, zum eigenen Bekenntnis wird.
Neben dem Magnificat wird noch die 5. Sinfonie von Beethoven aufgeführt. Was verbinden Sie mit diesem so berühmten Orchesterwerk?
Die 5. Sinfonie ist als Schicksalssinfonie bekannt. Ein Schicksal...Zu Beginn gab nur eine Kirche. Aber sie ward dann zwei geteilt: In die katholische Kirche und die evangelische Kirche. Das war das Schicksal unsere Kirche. Lasst in der Musik für unseren Vater uns vereinigen, lasst uns zusammen loben und tanzen. „Seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“ ( Epheser 4, 3-6). Das soll unser neues gemeinsames Ziel sein.
Die 5. Symphonie von L. v. Beethoven wird ja als Schicksalssymphonie bezeichnet. Warum wurde gerade dieses Werk ausgewählt? Passt es zu dem Anlass 500 Jahre Reformation?
Horst Berger: „So klopft das Schicksal an die Türe …“ wird Beethoven zu seinem eigenen Werk zitiert. Luthers Thesenanschlag vor 500 Jahren brachte ja leider nicht die von ihm erhoffte Veränderung innerhalb der katholischen Kirche sondern Trennung, Abspaltung und Leid. Der Umgang der christlichen Konfessionen untereinander ist inzwischen erfreulicherweise von Toleranz, Wertschätzung und Respekt füreinander geprägt. Religiöse Intoleranz / Überheblichkeit (auch in bürgerlichen Kreisen) und religiös motivierte Gewalttaten (v.a. von bestialischen Gewalttätern, die im Namen des Islam morden) sind leider nach wie vor hochaktuell.
Die 5. Symphonie verändert sich allerdings zum Ende hin.
Horst Berger: Genau, der berühmte erste Satz steht in c – moll. Der 4. Satz, das Finale ist in strahlendem C – Dur komponiert. In der gesamten Symphonie wird – wie so oft in der Romantik – der Weg „durch die Nacht zum Licht“ beschrieben. Beethovens Musik wird zur mitreißenden Vision, die die Ideale der französischen Revolution beschwört: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
John Rutter gilt gegenwärtig als einer der bedeutendsten und populärsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik. Was verbinden Sie mit seinen Kompositionen?
Horst Berger: Kirchen- und Jugendchor haben schon oft Werke von Rutter gesungen z.B.: “A clare benediction”, “For the beauty of the earth” oder “Look at the World”. Einen bleibenden Eindruck hinterließ sein Werk “Mass of the Children”, das anlässlich des Jubiläums 325 Jahre Kirchenmusik in St. Oswald aufgeführt wurde. Rutters Behandlung des Orchesters erinnert einerseits an abwechslungsreiche „fetzige“ Filmmusiken. Sein unverwechselbares Markenzeichen aber sind die so wunderbar gefühlvoll „dahinschmelzenden“ Balladen.
Wie passt für Sie das Magnificat, der Lobgesang Mariens zu dem ökumenischen Konzert?
Horst Berger: Verwundert war ich zunächst, dass von evangelischer Seite gerade eine Magnificat Vertonung vorgeschlagen wurde. Ich dachte, dass die Marienverehrung v.a. in der katholischen Kirche ausgeprägt ist. Mit der Beschäftigung bin ich allerdings auch auf folgendes Lutherwort gestoßen: „Wir … bitten Gott um rechtes Verständnis für dieses Magnificat, das da nicht allein leuchte und rede, sondern brenne und lebe in Leib und Seele. Das verleihe uns Christus durch Fürbitte und Willen seiner lieben Mutter Maria!“ Ich bin überzeugt, dass beide Konfessionen durch die Begegnung bei dem Konzert und auf dem Weg der Vorbereitung noch viel voneinander lernen und sich gegenseitig bereichern können.