Jugendchor segelte im Ijsselmeer

Buchen. Der Jugendchor St. Oswald, Buchen machte von Mo 12. Aug. bis Fr 16. Aug. 2013 eine Segeltour durch das Ijsselmeer. Knapp 40 Sängerinnen, Sänger mit Chorleiter Horst Berger und Betreuer verbrachten 5 Tage auf dem Segelschiff "Summertime". Die Schonerbark „Summertime“ mit ihren 17 Segeln ist der einzige Viermaster in den Niederlanden und allein deshalb schon eine imposante Erscheinung.
 

Am Montag um 2 Uhr morgens hieß es Abfahrt. Kurz vor dem Besteigen des Busses stellte sich der Chor in Kreisform auf, sang ein mehrstimmiges Segenslied und erbat sich damit den Reisesegen. Nach Sonnenaufgang erreichte man pünktlich die Hafenstadt Kampen in den Niederlanden, begrüßte Skipper und Matrose mit einem Lied, hisste eine Fahne mit dem Jugendchorlogo und machte um 10 Uhr die Leinen der „Summertime“ los. Zuerst fuhr das Schiff mit seinem Motor eine Stunde auf dem Fluss in Richtung Meer. Beeindruckender Weise öffnete sich selbst eine Autobahnbrücke, damit die über 30 Meter hohe „Summertime“ passieren konnte. Im Ijsselmeer angekommen lernten die Chorsänger die wichtigsten Knoten und Techniken, wie man möglichst kraftschonend die großen Segel setzen kann. Schnell wurde der Motor ausgeschaltet, Wind aus Nord West füllte die Segel, das Schiff neigte sich zur Seite und nahm Fahrt auf nach Norden Richtung Wattenmeer.


Tagsüber gab es viel Zeit um Wind, Sonne und Aussicht am Bug oder auf der Brücke beim Steuerrad zu genießen. Immer wieder bildeten sich wechselnde Kleingruppen, die sich mit Rate- und Großgruppenspielen amüsierten. Ein ständiger Begleiter war das eigens für die Fahrt zusammengestellte Liederbuch. Mehrere Jugendliche mit den Betreuern Magnus, Katharina Balles und Mathias Grollmuss fertigten das über 100 seitige Werk mit aktuellen Songs und traditionellen Seemannsliedern. Doch nicht nur das Segeln erforderte das Anpacken der Jugendlichen. Küchendienste, Tagesraum und Deck reinigen, aber auch Duschen und Toiletten putzen galt es zu erledigen. Für jeweils fünf Dienste an fünf Tagen wurden im Losverfahren fünf Gruppen gebildet.


Am Abend legte man in den malerischen Städten Medemblik, Oudeschild und Enkhuizen an. In Windeseile wurden dann noch frische Lebensmittel eingekauft, das Abendessen gekocht und die Küche sauber gemacht. Um 22 Uhr war dann schon strikte Nachtruhe aus Rücksicht auf die anderen Schiffe und Hafenanwohner angesagt. Trotzdem fand sich immer Zeit für ein Bad am Strand, ein Fußballspiel, ein Gang durch die Städtchen und natürlich immer wieder die abendlichen Singrunden. Höhepunkt waren sicherlich die Staßenmusikauftritte in  Enkhuizen. In kürzester Zeit sang sich der Jugendchor in die Herzen der Passanten und wurde mit viel Applaus und einem dreistelligen Euro Betrag entlohnt. Ein Großteil dieser Gage wurde sofort in einer Eisdiele angelegt.


In der letzten Nacht wurde kein Hafen angefahren. Man setzte den Anker und verbrachte die Nacht mitten auf dem Wasser. Zuvor ermöglichte die Schiffsbesatzung den Chorsängern ein faszinierendes Spaßprogramm: Bungeeseile, Klettern auf den Mastkorb oder das über Bord gehen am Seil im Stile von Tarzan. Action pur bedeuteten die Fahrten in Speed- und Bananaboot.


Nachdem die Endreinigung des Schiffes vorgenommen, der Heimathafen Kampen erreicht war und der Bus bereit stand hieß es am Freitagnachmittag schon wieder Abschied nehmen. Der Chor bedankte sich bei Skipper und Matrose mit dem selbst getexteten, mehrstimmigen Lagerschlager. Voller Eindrücke und mit dem Wunsch irgendwann wieder in See zu stechen fuhr man – natürlich singend – im Bus zurück nach Buchen.


Eine Bildergalerie findet man bei www.kirchenmusik-buchen.de